ICH erhielt die niederschmetternde Diagnose und Prognose. Nichts ist seitdem, wie es früher einmal war. Ich ging durch viele Tiefen auf meinem Weg, stellte mich meinen Ängsten, erlebte Wirkungen aber auch Nebenwirkungen und Risiken der Therapie am eigenen Leib. Und ich begann alles, was ich zu wissen schien, zu hinterfragen. Ich lernte dazu, riss meinen Standpunkt nieder und eröffnete mir neue Horizonte. Ich baute eine neue Welt um mich herum. Und eröffnete mir ein neues Leben. Endlich MEIN Leben.
Ich habe einige Jahre im Krankenhaus als Arzt gearbeitet und etlichen meiner Patienten schlechte Diagnosen überbringen müssen. Ich habe viele Krebspatienten diagnostiziert und therapiert. Mein Weg ging weiter in die Biotechnologie, wo ich einen Vielzahl von Arzneimitteln, auch für die Onkologie, entwickelte. Dazu traf ich schädliche Entscheidungen in meinem beruflichen wie privaten Leben. Achtete zu wenig auf mich selbst, keine Liebe für mich, keine Zeit für mich, alles für andere gegeben. Selbstaufopferung in geistiger, körperlicher und materieller Hinsicht.
Im Ergebnis führte dies zu meiner eigenen Krebsdiagnose vor einigen Jahren. Es hat nicht wirklich geholfen, den schulmedizinischen Apparat komplett zu kennen, dem ich jetzt selbst vollkommen ausgeliefert war. Es ist so anders, wenn man plötzlich als Patient im Bett liegt und nicht mehr neben dem Bett steht und die Patientenakte nur in der Hand hält. Ich kenne beide Seiten, und ich kenne die Stärken und die Schwächen des Systems. Ich durfte lernen was notwendig ist, um die Chancen auf Genesung zu maximieren. Ich durfte erkennen, was in unserem heutigen System fehlt. Dass Genesung aus uns selbst entsteht und uns nicht von außen einfach angeliefert wird. Ich habe die Gnade erhalten in Heilung gehen zu dürfen. Ich sehe es seither als meine Berufung an, andere Menschen auf ihrem Wege zu unterstützen und Ihnen die Vielzahl weiterer Möglichkeiten aufzuzeigen, die neben der schulmedizinischen Therapie ebenso wichtig sind um ein bestmögliches Leben führen zu können.